- Archipelagos
- Archipelagos,griechisch Archipẹlagos, die Inseln zwischen Griechenland und Kleinasien. Von der Teilung des Römischen Reiches (395) bis 1204 standen sie unter byzantinischer Herrschaft. Aus dem damaligen Namen des Verwaltungsbezirks (Thema) »Aigaion Pelagos« (Ägäisches Meer) entstand der Name Archipelagos als Verballhornung durch die Teilnehmer des 4. Kreuzzugs. 1207 bildete sich unter dem Venezianer Marco Sanudo ein Herzogtum, das die Namen Dodekanesos, Naxos oder Archipelagos trug. Unter Ausschaltung der kleinasiatischen Küsteninseln, auch des späteren Dodekanes, blieb der Name Archipelagos fortan beschränkt auf Keos (Kea), Kythnos, Seriphos, Siphnos, Melos, Syros, Andros, Tenos, Mykonos, Paros, Naxos, Ios, Amorgos, Thera (Santorin), Anaphe und einige kleinere Inseln. Der Dynastie Sanudo folgte 1383, ebenfalls unter venezianischer Kontrolle, die des Veroneser Hauses Chrispo. Nach der türkischen Eroberung verlieh Sultan Selim II. 1566 einige Inseln seinem jüdischen Bankier Juan Miquez, der als Don Joseph Nassi den Titel eines Herzogs von Naxos und der Kykladen führte; 1579 wurden sie dem Osmanischen Reich einverleibt. Andere Inseln folgten erst 1617, Tenos 1714; alle wurden dem Großadmiral unterstellt. 1830 kamen sie an Griechenland.R. Grousset: L'Empire du Levant (Paris 21949);A. Philippson: Die griech. Landschaften, Bd. 4 (1959);
Universal-Lexikon. 2012.